Das CERN feiert 50. Geburtstag: Teilchenspuren in der Big European Bubble Chamber und der DELPHI-Detektor markieren Höhepunkte einer Erfolgsgeschichte. (vgl. S. 47, Fotos: CERN).
Physik Journal 10 / 2004
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
USA
· Klimaänderung bei Bush?· Repräsentantenhaus für Weltjahr der Physik· Kerry gegen Yucca Mountain· Staat gibt Unis soviel Forschungsmittel wie noch nie· Bushs Forschungsprioritäten für 2006
High-Tech
Im Brennpunkt
Überblick
100 Jahre Grenzschichtphysik
Strömungen von Wasser oder Luft finden in Behältern statt. Sie bedürfen der dauernden Energiezufuhr durch Rühren, Scheren, Druck- oder Temperaturdifferenzen. Solche Strömungen haben also einen zumindest stückweise festen Rand, und sei es den des rührenden Paddels. Dass dieser Rand einen wesentlichen Einfluss auf die gesamte Strömung hat, verdankt er der Viskosität der Fluide. Dass er das Strömungsgeschehen auch weit von den Rändern entfernt und auch dann mitbestimmt, wenn bei starken Strömungen und großen Reynolds-Zahlen die Konvektion ''das bisschen Zähigkeit'' weit zu überwiegen scheint, verdanken wir der singulären Wirksamkeit der Viskosität durch Randschichtablösung und -wirbelbildung. Diese Einsicht haben wir erst seit Ludwig Prandtls bahnbrechender Arbeit, die am 12. August diesen Jahres ihren 100sten Geburtstag feierte, sich aber nach wie vor erfrischender jugendlicher Kraft und größten Ansehens und Einflusses in der Strömungsphysik erfreut. Film zum Artikel
Kohlenstoff-Nanoröhrchen für die Mikroelektronik?
Allen Unkenrufen zum Trotz folgt die auf Silizium basierte Mikroelektronik noch immer dem Mooreschen Gesetz und entwickelt sich rasant weiter. Über kurz oder lang wird sie aber an inhärente physikalische Grenzen stoßen. Nanoröhrchen aus Kohlenstoff bieten das Potenzial für eine weitere Miniaturisierung, sofern es gelingt, sie mit definierten Eigenschaften reproduzierbar an einem vorbestimmten Ort abzuscheiden.
50 Jahre CERN
Seit seiner Gründung 1954 hat das CERN entscheidend zur Entwicklung der modernen Teilchenphysik beigetragen und in den letzten 25 Jahren eine führende Rolle übernommen. Am CERN wurden unter anderem die neutralen Ströme sowie die W- und Z-Bosonen entdeckt und wichtige Ergebnisse zur inneren Struktur der Nukleonen erzielt.