Die Venus kartieren
Große Winter School widmete sich der kartographischen Erschließung von Himmelskörpern in unserem Sonnensystem.
Wie sieht die Karte unseres Sonnensystems aus? Die beliebte Winter School „Planetary Geologic Mapping“, mitorganisiert von der Constructor University, ging dieses Jahr in ihre vierte Runde. Vom 22. bis 26. Januar beteiligten sich rund 600 Studierende und junge Wissenschaftler aus aller Welt an dem vielfältigen Programm. Gemeinsam mit Angelo Pio Rossi, Professor für Erd- und Planetenforschung, und seinem Team, konzentrierten sich die Teilnehmer auf die kartographische Erschließung von Venus, eisigen Trabanten und kleinen Körpern.
Als eines der Zentren für planetare Kartierung in Europa organisiert die Constructor University die Veranstaltung gemeinsam mit der Università degli Studi di Padova. Teilnehmer kamen aus 75 Ländern weltweit, besonders stark vertreten waren dabei Indien, Italien, Deutschland, die USA und Nigeria. Neben Wissenschaftlern der Constructor University umfasste die Liste der Redner auch Vertreter führender Einrichtungen der Planetenforschung in Europa und den USA, sowie von deutschen, italienischen und amerikanischen Universitäten.
„Wir freuen uns sehr über das internationale Interesse an diesem Thema”, so Rossi, der die Winter School mitentwickelt hat. „Alle Teilnehmer haben im Verlauf der Veranstaltung ihren eigenen kleinen Ausschnitt der Karte einer Planetenoberfläche erstellt. Nachdem unsere Teilnehmer aus aller Welt kommen, könnte man sagen, wir bauen eine globale Community auf, die sich für zukünftige Erkundungen des Sonnensystems bereit macht.”
Theoretische Programmpunkte der Winter School drehten sich um die Geologie verschiedener Planeten und Himmelskörper, darunter Venus, Vesta, Ceres, Ganymed, Komet 67P und Phobos. Weitere Programmbestandteile hatten die tektonische Evolution eisiger Trabanten zum Inhalt sowie die besonderen Herausforderungen beim kartographieren von unregelmäßigen Körpern.
Die praktischen Bestandteile der Winter School befassten sich vor allem damit, geologische Karten von Vesta, Venus und Ganymed zu erstellen. Alle drei Himmelskörper sind Bestandteil aktueller oder zukünftiger Planetenmissionen. Wissenschaftler auszubilden, die sich auf geologische Kartographie Oberflächen-Kartierung verstehen, ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg dieser Missionen. Die 3D-Kartographie zur Erfassung von Asteroiden, der sich die Teilnehmer der Winter School widmeten, erschließt außerdem innovative neue Wege, irreguläre Himmelskörper besser zu verstehen.
Constructor U. / DE