12.12.2024

XMM-Newton: 25 Jahre Röntgenstrahlung aus dem All

Das große europäische Weltraum-Observatorium fängt Röntgenstrahlung aus dem Weltall ein, die erdgebundenen Teleskopen verborgen bleibt.

Vor 25 Jahren, im Dezember 1999, wurde das große europäische Röntgenobservatorium XMM-Newton in eine weite Erdumlaufbahn gebracht. Von dort fängt es Röntgenstrahlung aus dem Weltall ein, die erdgebundenen Teleskopen verborgen bleibt, da die Erdatmosphäre Röntgenstrahlung abschirmt. Beobachtungen im Röntgenlicht erschließen uns Einblicke in heiße und energiereiche Regionen des Universums wie das mehrere Millionen Grad heiße Gas in Galaxienhaufen, heftige Gammastrahlenausbrüche oder die Akkretionsscheiben schwarzer Löcher.

Abb.: Seit 25 Jahren im Weltall: Das europäische Röntgenobservatorium...
Abb.: Seit 25 Jahren im Weltall: Das europäische Röntgenobservatorium XMM-Newton.
Quelle: ESA

Mittlerweile ist XMM-Newton die am längsten betriebene Satellitenmission der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Mit seinen drei Röntgenteleskopen, die durch ein Teleskop für UV-Strahlung ergänzt werden, hat XMM-Newton über 16.000 Röntgenbeobachtungen mit überraschenden Ergebnissen durchgeführt, darunter die Entdeckung zuvor unbekannter Arten von Röntgenquellen. Getragen wird die Mission von vierzehn europäischen Ländern, genutzt wird sie weltweit.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam fertigte einen Teil der Instrumentierung für XMM-Newton und unterstützt seit den 1990er Jahren den Betrieb des Röntgenobservatorium durch die Entwicklung von Software zur Datenanalyse und Katalogerstellung. Von Beginn an leistete das AIP mit erfolgreichen Beobachtungsanträgen einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Ausbeute. Allein am AIP entstanden daraus bislang zahlreiche Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten sowie über 150 wissenschaftliche Veröffentlichungen. Hinzu kommen mehrere Hundert weitere Publikationen mit Beteiligung des AIP.

Zur Würdigung des 25-jährigen Startjubiläums ist ein Video der virtuellen Babelsberger Sternennächte dem Röntgensatelliten gewidmet. Neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des AIP geben kurze Einblicke in ihre Forschung mit XMM-Newton und berichten über aktive Sterne mit Planetensystemen, über ausgebrannte Sonnen aus kompakter Materie, einen besonderen Staubring, schwarze Löcher in entfernten Galaxien und vieles mehr. Diese Spezialausgabe der Babelsberger Sternennächte erschien am 10. Dezember auf Englisch auf dem YouTube-Kanal „Videowissen“ und heute, am 12. Dezember, als deutsche Version auf dem YouTube-Kanal „Urknall, Weltall und das Leben“.

AIP / RK

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