Wo bohren? Das ist die zentrale Frage bei der Suche nach unterirdischen Energieressourcen, etwa für die Geothermie. Wasser in Gesteinen fließt entlang durchlässiger Pfade, die die Hauptzielpunkte für geothermische Bohrungen darstellen. Aus Bohrloch- und Bohrkerndaten, sowie Daten von Mikro-
Ein Forschungsteam um Maren Brehme, bis August am Deutschen Geoforschungszentrum, jetzt an der TU Delft, stellt eine neue Methode zur Lokalisierung interessanter potenzieller Bohrstellen vor, die von Wasser bedeckt sind. „Mit unserer Methode wird es in Zukunft möglich sein, geologische Strukturen unter Wasser besser kartieren und eine Aussage über den Zufluss aus umliegenden Schichten treffen zu können“, sagt Brehme.
Da Geothermiefelder oft in vulkanischen Gebieten liegen, treten diese häufig bei oder unter Kraterseen auf. „Diese Seen verdecken aber für die Geothermie wichtige Strukturen“, erklärt Brehme. „In der Studie haben wir gezeigt, dass vulkanische Seen, wie der von uns untersuchte Linausee in Indonesien, Sweetspots besitzen, tiefe Löcher mit Fluidzufluss aus dem umgebenden Gestein.“ Die Methode ist jedoch nicht auf vulkanische Seen beschränkt, sondern kann auch auf andere Bereiche unter Wasser angewendet werden.
Der neue Ansatz kombiniert Bathymetrie-
Die der Studie zugrundeliegenden Geländearbeiten fanden 2018 während einer von Brehme am GFZ geleiteten Expedition zum Linausee statt. Der Linausee befindet sich nur wenige Kilometer von dem Standort Lahendong entfernt, an dem 2017 das vom GFZ und indonesischen Partnern gemeinsam entwickelte erste geothermische Niedertemperatur-
GFZ / RK
Weitere Infos
- Originalveröffentlichung:
M. Brehme et al.: Geothermal sweetspots identified in a volcanic lake integrating bathymetry and fluid chemistry, Sc. Rep. 9, 16153 (2019); DOI: 10.1038/s41598-019-52638-z - Georessourcen und Geoenergie, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches Geoforschungszentrum
- Department of Geoscience and Engineering, Delft University of Technology, Niederlande