Die nuklearen Gefahren vervielfachen sich
Aktuelles Faktenblatt der DPG Gesellschaft warnt vor der steigenden globalen nuklearen Bedrohung und beschreibt Wege zur Deeskalation.
Seit längerem steigt die Gefahr des Einsatzes von nuklearen Waffen nach Einschätzung der DPG wieder deutlich an. Verschiedene Krisenherde und nicht zuletzt der Angriff des russischen Regimes auf die Ukraine haben die aktuelle Bedrohungslage massiv verschärft. Der russische Präsident Putin hat die Möglichkeit eines Einsatzes von sogenannten taktischen Nuklearwaffen bereits mehrmals ins Spiel gebracht. Selbst ein „regionaler“ Nuklearkrieg würde neuesten mathematischen Simulationen zufolge aber zu Millionen von Toten führen und zusätzlich das globale Klimasystem und die Nahrungsmittelproduktion massiv beeinträchtigen.
„Physikerinnen und Physiker müssen noch mehr vor den unabsehbaren Gefahren einer nuklearen Auseinandersetzung warnen und sich weltweit zusammenschließen, um Vorschläge zur drastischen Reduktion von nuklearen Risiken zu erarbeiten“, mahnt Joachim Ullrich, Präsident der DPG, anlässlich der Herausgabe des aktuellen Faktenblattes Physikkonkret Nr. 65. Es warnt vor der steigenden Gefahr einer globalen nuklearen Bedrohung und beschreibt Wege zur Deeskalation.
„Es ist von überragender Bedeutung für Europa, dass der Rüstungskontrolldialog zwischen Russland und den USA zur Nachfolge des New-START-Prozesses zur Begrenzung der Nukleararsenale unmittelbar fortgesetzt wird“, ergänzt Götz Neuneck, der Sprecher der DPG-Arbeitsgruppe Abrüstung. „Die Herausforderungen für weitere nukleare Abrüstung sind allerdings komplex und müssen besser verstanden werden.“ Dazu versucht das aktuelle Physikkonkret beizutragen.
DPG / RK
Weitere Infos