Wouter Jolie, Jeison Fischer, Thomas Michely, Theo Costi • 2/2024 • Seite 58Das Anderson-Modell (Anderson Impurity Model) wird in der Festkörperphysik zur Beschreibung von korrelierten, also stark wechselwirkenden Elektronen genutzt. Es besteht aus lokalen Energieniveaus, die aufgrund der Wechselwirkung mit delokalisierten Leitungselektronen eine nach Yun Kondo benannte Kondo-Resonanz hervorrufen. Nun ist es erstmals gelungen, diese Energieniveaus zusammen mit der Kondo-Resonanz präzise zu vermessen, wodurch eine quantitative Übereinstimmung zwischen Theorie und Experiment demonstriert wurde.
Patrick Knüppel, Jiacheng Zhu, Martin Kroner • 2/2024 • Seite 60Ein zweidimensionales Elektronengas in einem starken Magnetfeld ist der übliche Schauplatz des Quanten-Hall-Effekts. Nicht lange nach seiner Entdeckung konnten Theoretiker derartige topologische Effekte sogar ganz ohne Landau-Quantisierung oder externes Magnetfeld darstellen. Nun ist es auch im Labor gelungen: In Halbleiterstrukturen zeigt sich das feldfreie Äquivalent eines gebrochenzahligen Quanten-Hall-Zustands.
Yannick Schrödel, Christoph Heyl, Jan Helge Dörsam, Mario Kupnik • 2/2024 • Seite 62Mithilfe hochintensiver Ultraschallwellen, die sich in gasförmigen Medien ausbreiten, ist es gelungen, ultrakurze Laserpulse mit einer bisher unerreichten Spitzenleistung von zwanzig Gigawatt in Luft abzulenken und dabei gleichzeitig eine herausragende Strahlqualität beizubehalten. Das könnte in Zukunft neue, äußerst robuste optische Bauteile wie beispielsweise Linsen oder Wellenleiter in bislang unerschlossenen spektralen Bereichen ermöglichen.
2/2024 • Seite 63Mit Hilfe des James-Webb-Weltraumteleskops konnte nun das älteste Schwarze Loch gefunden werden. Seine hohe Masse wirft Fragen auf.