Die DPG ist aus der „Physikalischen Gesellschaft zu Berlin“ hervorgegangen, die am 14. Januar 1845 gegründet wurde. (Bilder: Offer & Offer, DPG/Arscholl 2019, DPG/Peithner 2019, DPG-Archiv, DPG/Ruffer, DPG, vgl. S. 3 und S. 6)
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Die DPG ist aus der „Physikalischen Gesellschaft zu Berlin“ hervorgegangen, die am 14. Januar 1845 gegründet wurde. (Bilder: Offer & Offer, DPG/Arscholl 2019, DPG/Peithner 2019, DPG-Archiv, DPG/Ruffer, DPG, vgl. S. 3 und S. 6)
Echtes Geld für Künstliche Intelligenz; Teleskope unter einem Dach; Hohe Energien, hohe Förderung
Erstmals ist es gelungen, mit Strontium ein individuelles chemisches Element in der elektromagnetischen Strahlung einer Neutronenstern-Kollision zu identifizieren.
Inzwischen haben beide Voyager-Sonden die Heliopause durchquert und wichtige Daten geliefert.
Der Physiker Manuel Knab arbeitet als Gutachter beim Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. in Wiesbaden.
Nach seinem Physikstudium und einem Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter trat Manuel Knab (31) eine Stelle beim Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) an, das deutschlandweit mehr als 60 Mitarbeiter beschäftigt. Dort ist er als Gutachter für Brand- und Leitungswasserschäden tätig.
Wie kamen Sie zur Schadenforschung?
Ich habe mich schon immer für forensische Fragestellungen interessiert und hatte Spaß daran, komplexe Probleme zu lösen. Daher hatte ich bei Landeskriminalämtern nach Stellen für Physiker geschaut und dabei durch Zufall eine Ausschreibung des IFS gefunden, dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung.
Was sind die Aufgaben des IFS?
Eine Aufgabe ist die Ermittlung von Schadenursachen bei Brand- oder Leitungswasserschäden. Chemiker bei uns beschäftigen sich auch damit, Sanierungskonzepte nach Brand- oder Schimmelschäden zu erstellen. Der andere Teil ist die Schadenverhütung. Mit Veröffentlichungen machen wir auf Brandgefahren aufmerksam, um damit Schäden vorzubeugen.
Wie sah Ihr Einstieg beim IFS aus?
Beim IFS gibt es eine einjährige Einarbeitungszeit, in der man an verschiedenen Standorten hospitiert. Ich war zunächst in Kiel, später neben meinem ursprünglichen Hauptstandort Berlin in München, Stuttgart und Wiesbaden. Am Anfang begleitet man erfahrene Gutachter zu Schadenfällen, um zu lernen, wie sie vorgehen und welche Schritte zu einer Ermittlung dazugehören. Außerdem liest man Gutachten zu älteren Schäden, um daraus zu lernen. Nach und nach übernimmt man selbst Verantwortung. (...)
Eine thermodynamische Betrachtung der Informationsverarbeitung
Der Betrieb von Datenzentren verursacht mehr als zwei Prozent des weltweiten Verbrauchs an Elektrizität. Dabei entsteht geschätzt ebenso viel CO2 wie durch die weltweite Luftfahrt. Daher sind neue Ansätze nötig, um den steigenden Ressourcenbedarf unserer Informationsgesellschaft einzudämmen. Dafür erweist es sich auch als erforderlich, über fundamentale physikalische Grenzen nachzudenken.
Die Digitalisierung unserer Gesellschaft hat eine allgegenwärtige Informationsverarbeitung entstehen lassen. Mobiltelefone, Laptops, Arbeitsplatzrechner, smarte Haushaltsgeräte sind der sichtbare Teil dieser gigantischen Informationsmaschine. Weniger sichtbar, wenngleich für den reibungslosen Betrieb unerlässlich, ist die Infrastruktur, die für die Vernetzung all dieser Geräte verantwortlich ist. Mobilfunk und glasfaserbasierte Netze ermöglichen heutzutage einen noch nicht dagewesenen Informationsaustausch. Dass wir enorme Energiemengen für den Unterhalt dieser Technologien bereitstellen müssen, ist eine der Kehrseiten dieser Entwicklung. Der Internetkonzern Google hat berechnet, dass die Verarbeitung einer Suchanfrage genauso viel Energie verbraucht wie das Leuchten einer 60-Watt-Glühbirne für 17 Sekunden. Dabei sollte man sich vor Augen führen, dass Google im Jahr 2016 rund 3,3 Billionen Suchanfragen verarbeitet hat, sodass diese insgesamt rund 900 Millionen Kilowattstunden Strom verbrauchen. Das entspricht dem Stromverbrauch von 300 000 Haushalten mit zwei Personen. (...)
XYZ-Zustände lassen sich nicht im bekannten Teilchenzoo einordnen.
In den letzten 15 Jahren wurden zahlreiche neue Teilchen entdeckt, die schwere Quark-Antiquark-Paare enthalten, aber nicht im Rahmen des Quarkmodells erklärbar sind. Diese exotischen Teilchen – je nach Quantenzahl als X, Y oder Z bezeichnet – passen nicht zum Anregungsspektrum schwerer Mesonen. Die kürzlich entdeckten leichteren Teilchen erfüllen dagegen die Erwartungen eines erweiterten Quarkmodells.
Als sich in den 1950er- und 1960er-Jahren die Beschleunigertechnologie verbesserte und immer höhere Energiebereiche für die Spektroskopie zugänglich machte, wurden 32 neue Teilchen gefunden, die niemand erwartet hatte: 17 Mesonen mit ganzzahligem Spin und 15 Baryonen mit halbzahligem Spin. Zuvor waren nur die drei Ladungszustände des Pions sowie Proton und Neutron bekannt. Ordnung in diesen Teilchenzoo brachten Anfang der 1960er-Jahre unabhängig voneinander Murray Gell-Mann, Juval Ne‘eman und George Zweig. Sie postulierten, dass die entdeckten Teilchen unterschiedliche Kombinationen aus drei Partonen oder deren Antiteilchen enthalten. Gell-Mann taufte diese Partonen Quarks, Zweig nannte sie Asse. Heute heißen sie up- (u), down- (d) und strange-Quark (s). Mit der Vorhersage eines bis dahin unentdeckten Teilchens – dem Ω–, aufgebaut aus drei s-Quarks – verhalf Gell-Mann dem Quarkmodell zur allgemeinen Anerkennung und erhielt dafür 1969 den Physik-Nobelpreis. In diesem Modell bestehen Mesonen aus einem Quark und einem Antiquark, Baryonen setzen sich aus drei Quarks oder drei Antiquarks zusammen. (...)
Laudationes auf die Preisträgerinnen und Preisträger der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
704. WE-Heraeus Seminar
705. WE-Heraeus-Seminar