Wasserstoff-Leitprojekte gestartet
Förderinitiative sollen Hürden auf dem Weg zu einer deutschen Wasserstoffwirtschaft aus dem Weg räumen.
Die im Januar auf den Weg gebrachten Wasserstoff-Leitprojekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben mittlerweile mit ihrer Arbeit begonnen. Mit der neuen Förderinitiative sollen die Hürden einer deutschen Wasserstoffwirtschaft aus dem Weg geräumt werden. Für eine erfolgreiche Energiewende ist „grüner Wasserstoff“ unabdingbar. Mit den Wasserstoff-Leitprojekten leitet das BMBF eine zentrale Initiative zur Klimaneutralität Deutschlands ein. Etwa 740 Millionen Euro möchte das Ministerium bereitstellen, um großskalige Elektrolyseure in die Serienfertigung zu bekommen (H₂Giga), die Wasserstofferzeugung auf See zu erforschen (H₂Mare) und Transporttechnologien für Wasserstoff zu etablieren (TransHyDE).
Um Deutschlands Bedarf an grünem Wasserstoff decken zu können, braucht es große Kapazitäten an effizienten und kostengünstigen Elektrolyseuren. Aktuell werden Elektrolyseure größtenteils noch in Handarbeit hergestellt. Das Leitprojekt H₂Giga möchte daher die serielle Produktion von großskaligen Elektrolyseuren ermöglichen. Drei bestehende Elektrolyse-Technologien sollen dabei im großen Stil bereit fürs Fließband werden: die Proton Exchange Membrane Elektrolyse PEM, die alkalische Elektrolyse AEL und die Hochtemperatur-Elektrolyse HTEL.
Ein Teil des grünen Wasserstoffs könnte in Zukunft direkt in Offshore-Windenergieanlagen hergestellt werden. Mit der Kopplung von Windrad und Elektrolyseur möchte das Leitprojekt H₂Mare Wasserstoff-Produktionskosten reduzieren und das lokale Stromnetz entlasten. Zudem soll die Herstellung der Power-to-X-Produkte Methan, Methanol, Ammoniak und eFuel offshore getestet werden.
Um den Bedarf an grünem Wasserstoff decken zu können, wird Deutschland diesen teils selbst produzieren, größtenteils jedoch aus wind- und sonnenreichen Regionen importieren. In beiden Fällen braucht es verlässliche und effiziente Transport-Infrastrukturen. Das Leitprojekt TransHyDE wird daher in vier Demonstrations-Projekten verschiedene Transporttechnologien testen und bewerten. Dabei geht es um den Transport von Wasserstoff in Hochdruckbehältern, in flüssiger Form, in Gasleitungen sowie gebunden in Ammoniak oder in Form von „liquid organic hydrogen carriers“, kurz LOHC, als Trägermedium.
„Grüne Wasserstofftechnologien sind ein Schlüsselfaktor, um unsere nationalen Klimaziele zu erreichen und Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Dr. Stefan Kaufmann MdB, Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. „Die Wasserstoff-Leitprojekte schaffen die Grundlage für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Heimische Unternehmen können in der Folge zu führenden Technologieanbietern in diesem Zukunftsbereich werden. Aber die weltweite Konkurrenz ist groß. Es gilt daher, schnell hochinnovative Lösungen zur Marktreife zu bringen. Daher freut es mich, dass bereits zahlreiche Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft an zukunftsweisenden Technologien für die Erzeugung und den Transport von Wasserstoff arbeiten.“
Die BMBF-geförderten Wasserstoff-Leitprojekte sind das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs: Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft waren eingeladen, Ideen zu Wasserstoff-Großprojekten einzureichen. Über 240 Partner haben sich so zusammengefunden und sollen mit insgesamt etwa 740 Millionen Euro gefördert werden. Im Frühjahr sind die Projekte auf Basis unverbindlicher Förder-Inaussichtstellungen gestartet. Die Leitprojekte werden über eine Laufzeit von vier Jahren gefördert.
BMBF / RK
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