Ungewöhnlicher Vulkanausbruch
Ein Physikkonkret der DPG gibt Einblicke in die Auswirkungen des Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai-Vulkanausbruchs im Südpazifik.
Bereits im Januar 2022 sorgte der Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai im Südpazifik für Aufsehen. Neueste Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass dieser Ausbruch ungewöhnliche atmosphärische Auswirkungen hatte. Im Gegensatz zu herkömmlichen Vulkanausbrüchen, die normalerweise zu einer Abkühlung der Erdoberfläche führen, könnte der Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai-Ausbruch zu einer Erwärmung der Erdoberfläche geführt haben. Dieses Ereignis stellt ein außergewöhnliches natürliches Experiment dar, dass seither Gegenstand der Forschung ist.
„Vulkanausbrüche können über Jahre deutliche Klimaveränderungen verursachen“, betont DPG-Präsident Joachim Ullrich. Es ist wichtig, solche Ereignisse zu erforschen, um ein tieferes Verständnis für die komplexen Prozesse in der Atmosphäre zu entwickeln und mögliche Auswirkungen auf die Umwelt zu erkennen. „Die Hunga-Tonga-Eruption erlaubt einzigartige Einblicke in die Physik der Atmosphäre.“
Die initiale Vulkanwolke des Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai erreichte mit etwa 56 Kilometern Höhe die Mesosphäre – also die Höhenregion zwischen etwa 50 und 100 Kilometern –, was in der fast fünfzig Jahre langen Ära der Satellitenmessungen von Aerosolen bisher noch nie beobachtet wurde. Darüber hinaus führte der Ausbruch zu einem massiven Eintrag von Wasserdampf in die Stratosphäre, also die Schicht zwischen etwa 15 und 50 Kilometern Höhe. Die Forschung im Bereich der Atmosphärenphysik wird durch diese besonderen Umstände vor neue Fragen gestellt.
Das neue Physikkonkret „Atmosphärenphysik: Auswirkungen des Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai-Vulkanausbruchs“ gibt Einblicke in die faszinierenden Details dieses natürlichen Ereignisses und erläutert mögliche Auswirkungen auf die Umwelt.
DPG / DE