11.01.2022 • OptikLaserMetrologie

Ultrastabiles Laserlicht per Glasfaser verschickt

Extrem hohe Frequenzstabilität auch über lange Strecken fast verlustfrei übertragbar.

Zwischen Deutschland, England und Frankreich existiert eine Art Autobahn für optische Frequenzen. Das Glas­faser­netz dient bisher zum Vergleich von Frequenzen zwischen Metrologie­instituten, etwa aus optischen Atomuhren. Jetzt hat ein inter­nationales Forscherteam gezeigt, wie ultra­stabile Laser­frequenzen aus den Metrologie­instituten per Glasfaser anderen Anwendern zugänglich gemacht werden können. Die Wissen­schaftler beweisen damit, dass die extrem hohe Frequenz­stabilität der einge­setzten ultra­stabilen Laser auch bei der langen Reise zwischen ihren Instituten fast verlustfrei übertragen werden kann. Das bestärkt die Hoffnungen, die auf dieser Art von Frequenz­transfer liegen.

Abb.: Die beiden ultra­stabilen Laer wurden über ein 2200 Kilo­meter langes...
Abb.: Die beiden ultra­stabilen Laer wurden über ein 2200 Kilo­meter langes metro­lo­gisches Glas­faser-Netz­werk ver­glichen. (Bild: NPL)

Das Glasfasernetz ist gespickt mit Hightech-Einrichtungen, die dafür sorgen, dass selbst die Anforderungen der weltweit besten Frequenz-Forscher erfüllt werden. Das Tausende von Kilometern lange Netz wird in einer inter­nationalen Forschungs­kooperation betrieben. Aufgebaut wurde das Glas­faser­netz speziell zum Vergleich optischer Atomuhren, der nächsten Generation von Atomuhren, die jetzt schon genauer sind als Cäsium-Atomuhren. Damit ermöglichen sie noch genauere Zeitmessung, noch genauere Test von Fundamental­konstanten und ganz neue Anwendungen etwa in der Geodäsie. So kann man mit zwei solcher Uhren die gravitations­bedingt unter­schiedlich verlaufende Zeit zwischen zwei verschieden hohen Orten messen, wie in der Einstein’schen Allgemeinen Relativitäts­theorie beschrieben – Atomuhren als Höhenmesser.

So entscheidend, wie der Quarz-Oszillator in einer konventio­nellen Uhr ist in einer optischen Atomuhr ein ultra­stabiler Laser. Die besten ultra­stabilen Laser, wie sie in dieser Studie verwendet wurden, erreichen eine Frequenz­instabilität 6 × 10–17. Das wird mithilfe eines optischen Referenz­resonators erreicht, dessen Frequenz­stabilität vom Abstand der Spiegel bestimmt wird. Das Team hat nun demonstriert, dass diese hohe Präzision auch beim Transport in weit entfernte Orte aufrecht­erhalten werden kann.

Das bestätigt nicht nur, dass Netzwerke aus optischen Glasfasern für Vergleiche optischer Atomuhren geeignet sind, sondern eröffnet auch den sehr viel breiteren, effizienteren Einsatz dieser „Forschungs­infra­struktur der Spitzenklasse“. Was bisher nur an einigen wenigen nationalen Metrologie­instituten möglich war, könnte nun einer viel größeren Forscher-Community nützen – in Universitäten, anderen öffentlichen Forschungs­institutionen oder in der Industrie.

PTB / RK

Weitere Infos

 

ContentAd

Kleinste auf dem Markt erhältliche Hochleistungs-Turbopumpe
ANZEIGE

Kleinste auf dem Markt erhältliche Hochleistungs-Turbopumpe

Die HiPace 10 Neo ist ein effizienter, kompakter Allrounder für den Prüfalltag, der geräuscharm und besonders energieeffizient ist.

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Meist gelesen

Themen