Studierende haben die Wahl
Das neue CHE-Ranking zeigt, wo sich am besten Physik studieren lässt.
Anja Hauck
Berlin, München oder doch eher Hildesheim? Nach dem Abitur haben zukünftige Physikstudierende oft die Qual der Wahl, wo es sich am besten studieren lässt. Orientierung dabei möchte das Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) geben, das jedes Jahr erscheint, diesmal unter anderem mit aktuellen Zahlen für das Physikstudium. Im Mittelpunkt des Rankings steht die Beurteilung durch 120 000 Studierende, die beispielsweise Fragen zur Studiensituation, dem Lehrangebot sowie der Unterstützung am Studienanfang und im weiteren Verlauf des Studiums beantwortet haben.
Über alle Fächer hinweg kommen die Studierenden überwiegend zu positiven Ergebnissen und auch beim Übergang von der Schule zur Hochschule hat sich einiges getan. „Vier von fünf Fachbereichen an deutschen Hochschulen bieten aktuell sogenannte Vor- oder Brückenkurse an, um bereits vor dem Studienstart Wissenslücken zu schließen und die akademische Welt und die Hochschule kennenzulernen“, erläutert Frank Ziegele, der Geschäftsführer des CHE.
Das CHE-Ranking bietet den umfassendsten und detailliertesten Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Im Unterschied zu anderen Rankings veröffentlicht es jedoch keine allgemeine Rangliste der Hochschulen, sondern verteilt Punkte für unterschiedliche Indikatoren. Je nachdem, ob etwa das Lehrangebot, die Ausstattung oder das Forschungsprofil im Vordergrund stehen, ändert sich die Reihenfolge.
Für die Physik fällt das Urteil der Studierenden ebenfalls positiv aus. Zieht man die Kriterien allgemeine Studiensituation, Forschungsprofil, Unterstützung am Studienanfang und Lehrangebot zu Rate, landet knapp die Hälfte der Hochschulen in der Spitzengruppe. Hochschulen in der mittleren und Schlussgruppe haben nicht automatisch schlecht abgeschnitten, bei mehreren liegen keine oder nur unvollständige Daten zu den gesuchten Kriterien vor. Bezogen auf die allgemeine Studiensituation allein, schneidet die Uni Bayreuth mit 4,6 von 5 möglichen Sternen am besten ab, gefolgt von der TU Chemnitz. Geht es dagegen um die Breite des Lehrangebots und die individuellen Möglichkeiten, Schwerpunkte zu setzen, hat die Uni Göttingen mit 4,5 von 5 Sternen die Nase vorn.
Von Astrophysik über Festkörper- und Materialphysik bis hin zur Quantenoptik gibt das Forschungsprofil Auskunft über die prozentuale Verteilung der Promotionen auf die Kerngebiete der Physik an den einzelnen Hochschulen. Dies hat vielleicht zu Studienbeginn wenig Bedeutung, stellt aber für die Masterarbeit oder die Promotion eine gute Entscheidungshilfe dar. Eine große Auswahl bieten hier beispielsweise die TU München, das Karlsruher Institut für Technologie, die TU Dortmund oder die Uni Bielefeld.
Darüber hinaus finden sich auf der Onlineseite des Rankings Informationen zu Studienorten und -fächern sowie ein Test, mit dem sich herausfinden lässt, welches Fach am besten passt.