18.08.2023 • VakuumPlasmaOberflächen

Oberflächen für die Optik

Die neue ViP ist online.

Vakuum­deponierte optische Schichten bändigen schon immer Licht – von der Unter­drückung von Reflexionen auf Brillen­gläsern bis hin zum Schutz von Spiegeln zur Lenkung stärkster Laser­stahlen. Die neue Ausgabe der Vakuum in Forschung und Praxis (ViP) stellt diesmal neue Entwicklungen der Dünnschicht­technologie für optische Anwendungen vor.

Abb.: Die neue ViP mit ihrem Themen­schwerpunkt Optik lohnt einen Blick....
Abb.: Die neue ViP mit ihrem Themen­schwerpunkt Optik lohnt einen Blick. (Bild: Wiley)

Neue Sputter­schichten zur Leistungs­steigerung von Petawatt-Laser­spiegeln stellen Dr. Thomas Willemsen und seine Co-Autoren von der Laseroptik GmbH vor. Die mittels Ionenstrahlsputtern (IBS) behandelten Spiegel bieten einzigartige Vorteile für den Strahl­transport von Petawatt-Laser­strahlen. Nicht nur verhindert die kompakte und dichte Schichts­truktur eine thermische oder Vakuum-Luft-Spektral­verschiebung und eine Veränderung der Wellenfront bei Vakuum­taktung, sie ermöglicht darüber hinaus auch die auto­matische Reinigung dieser gesputterten Optiken in Ultra­schall­reinigungs­anlagen. So können die IBS-beschichteten Komponenten die Betriebs­zeit von PW-Laser­anlagen erhöhen und die Betriebs­kosten erheblich senken, wie erste erfolgreiche Einsätze beim Transport des HAPLS (High-Repetition-Rate Advanced Petawatt Laser System), des weltweit leistungsstärksten PW-Lasers der ELI Beamlines, zeigen.

Optische Schichten und ihren Einfluss auf die Belast­barkeit dünner flexibler Gläser hat Wiebke Langgemach vom Fraunhofer Institut für organische Elektronik, Elektronen­strahl- und Plasmatechnik FEP zusammen mit ihren Co-Autoren unter­sucht. Ihr neu entwickeltes schritt­weises Ermüdungs­test­verfahren gestattet die Unter­suchung von flexiblem Glas mit funktio­nalen Indium­zinn­oxid- bzw. dielektrischen Anti­reflex­beschichtungen und kann zeigen, wie die Ermüdungs­festigkeit durch DC-Magnetron-gesputterte Beschichtungen signifikant steigt. Mittel­fristig kann dies den nur schwer zu ver­arbei­tenden flexible Gläser auch Einsatz­bereiche jenseits der Unter­haltungs­elektronik eröffnen.

Ein universelles Modell für den Arbeits­prozess kontakt­freier Vakuumpumpen stellen Dr. Alexey Raykov und seine Co-Autoren von der Technischen Universität in Kazan vor. Die Entwicklung und Ver­besserung dieser trocken­laufenden, im Bereich des Grob- und Feinvakuums arbeitenden Pumpen ist nur auf der Grundlage mathema­tischer Modellierung möglich. Während die meisten verfügbaren Software­produkte nur viskose und nahezu viskose Gas­strömungen abdecken, berück­sichtigt die von den Forschern vorgestellte Kammer­methode die tatsäch­lichen Bedingungen während des Pumpvorgangs und berechnet den Leitwert der Schlitz­kanäle des Rotor­mechanismus genau. Die gute Über­einstimmung mit dem Experiment empfiehlt diese Methode für die Auslegung von berührungs­losen Vakuumpumpen.

Der bunte Magazinteil zeigt einmal mehr die – auch bezüglich Optik – vielfältige Welt der Vakuumtechnologie: In unserer News-Rubrik berichten wir unter anderem über Schlüssel­komponenten für das Quanten­computing, über Materialien der nächsten Gene­ration für die organische Photo­voltaik und die neuen grünen Laser­blitze am European XFEL. Nachrichten aus der Forschung zeigen beispielsweise, wie dünne Metaoberflächen dicke Linsen ersetzen können, wie verschiedene Dünn­schichten auf Rekord-Tandem­solarzellen dazu beitragen, das Licht optimal zu verwerten, und wie mit einem Doppel-Laser-Trick in einem Quanten­punkt ein Elek­tronen­loch gleich­zeitig zwei verschiedene Energie­niveaus besitzen kann. Alles zu unserer Freude ohne Vakuum­technik nicht möglich.

Es lohnt einen Blick.

Wiley / LK

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