Gebündelter Einsatz für die Laser-Mikrobearbeitung
Scanlab und Pulsar Photonics kooperieren bei Vertrieb und Entwicklung von industriellen Laser-Scan-Systemen.
Die Unternehmen Scanlab und Pulsar Photonics schließen Entwicklungs- und Vertriebskooperation für höher integrierte Laser-Scan-Systeme. Neben der gemeinsamen Entwicklung der Photonic Drill Engine für das Laser-Mikrobohren mit hohem Durchsatz können jetzt auch verschiedene Strahlformungs-Systeme und andere Speziallösungen über Scanlab bezogen werden. Damit erweitert das Unternehmen sein Produktspektrum für die Mikromaterialbearbeitung und bietet Anwendern neue Lösungen zur Steigerung ihrer Produktivität und der Bearbeitungsqualität.
Die konstruktive Zusammenarbeit in der Entwicklung von Scan-Lösungen für die Mikrobearbeitung zwischen den beiden Unternehmen besteht bereits seit 2019. Neu ist, dass Scanlab ab Februar 2022 auch den Vertrieb von höher integrierten Laser-Scan-Systemen mit übernimmt, um dem eigenen Kundenstamm zusätzliche, hochintegrierte Lösungen anbieten zu können. Denn der Markt für Ultra-Kurzpuls-Laser-Anwendungen wächst weiter und die größten Herausforderungen liegen zumeist bei einer gewünschten Steigerung des Durchsatzes. Genau dieser Bedarf kann durch die Parallelisierung von Laserprozessen mithilfe von Multi-Strahlsystemen erfüllt werden.
Die Microscan Extension, kurz MSE, könnte man auch als „Ein-Mikrometer-Lasermesser“ bezeichnen. Dieses Scan-Objektiv erweitert einen Scan-Kopf ganz einfach zu einem Mikrospot-Scan-System. Die Kombination aus Galvanometer-Scanner und MSE ermöglicht eine hochpräzise Bearbeitung von Bauteilen: Der Fokusdurchmesser beträgt weniger als vier Mikrometer, im UV-Wellenbereich sogar weniger als 1,5 Mikrometer.
Der Multi Beam Scanner ist eine Scan-Lösung, die parallele Laserschneid-, Bohr- und Abtragprozesse ermöglicht. Durch den Einsatz von diffraktiven optischen Elementen wird der einfallende Laserstrahl in eine Konfiguration vieler Teilstrahlen aufgeteilt, damit mehrere Laserspots gleichzeitig in einem Bildfeld arbeiten können. So können entweder mehrere Bauteile gleichzeitig bearbeitet oder komplexe Strukturen schneller erzeugt werden. Durch Kombination der Technologie mit der XL-SCAN-Lösung kann die Präzision und Geschwindigkeit der parallelen Laserbearbeitung weiter gesteigert werden.
Das komplexeste System ist der Flexible Beam Shaper. Der FBS ist ein maschinenintegrierbares Strahlformungssystem, das beliebige benutzerdefinierte Strahlverteilungen erzeugen kann. Dank dem elektronisch ansteuerbaren optischen Phasenmodulator ist der FBS ein „photonischer Werkzeugkasten“ mit diversen vordefinierten Strahlformen. Das System mit integriertem Galvo-Scan-Kopf eröffnet Prozessentwicklern neue Möglichkeiten zur flexiblen und effizienten Mikrobearbeitung.
Das Strahljustagemodul Beam Alignment Module, kurz BAM, dient zur aktiven Strahl-Positionsstabilisierung. Ausrichtungsfehler, thermische Effekte von Laserquellen und Schwankungen der Umgebungstemperatur, sowie deren Auswirkungen auf die Strahlposition, können gemessen und korrigiert werden. Somit ermöglicht das BAM auch unter schwankenden Umgebungsbedingungen konstante Prozessergebnisse.
Die Zusammenarbeit des UKP-Experten Pulsar Photonics mit Scanlab geht deutlich über die Vertriebskooperation für die genannten Produkte hinaus. Im gemeinsamen Entwicklungsprojekt Photonics Drill Engine entsteht ein hochdynamisches und variables Multistrahlwerkzeug zur Lasermaterialbearbeitung. Diese Technologie eignet sich insbesondere für den Einsatz in der Elektronikindustrie, beispielsweise zum Laserbohren von Leiterplatten, um die Bohrraten für High-Density-Anwendungen zu steigern. Der gemeinsame Weg hat also gerade erst begonnen.
Scanlab / RK
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