Eine Sensorik-Plattform auf Basis faseroptischer und quantentechnologischer Verfahren

Regionales Forschungsbündnis QUANTIFISENS in Thüringen gestartet.

Mit etwa zwölf Millionen Euro fördert das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung ein neues, regionales Forschungs­bündnis in Thüringen: QUANTIFISENS. In dessen Rahmen soll eine innovative Sensorik-Plattform basierend auf faser­optischen und quanten­techno­logischen Verfahren entwickelt werden. Mit einem Kickoff am 27. September in Jena ist QUANTIFISENS in die drei­jährige Forschungs­phase gestartet.

Abb.: Hoch­moderne Faser­sonden sollen beispiels­weise zur Über­wachung...
Abb.: Hoch­moderne Faser­sonden sollen beispiels­weise zur Über­wachung digi­taler Infra­struk­turen zum Ein­satz kom­men. (Bild: FBGS Techno­logies)

Was haben ein OP-Saal und eine Baustelle gemeinsam? In Zukunft vielleicht eine ganze Menge: Denn die Partner des neuen Forschungs­bündnisses QUANTIFISENS setzen sich dafür ein, dass bald bei beiden hoch­effiziente faser- und quanten­basierte Sensoren zum Einsatz kommen. Auf dem OP-Tisch zum Beispiel, um schon an Ort und Stelle eine Krebs­erkrankung feststellen zu können, ohne lange pathologische Umwege abwarten zu müssen. Auf Baustellen, wie etwa im Tunnelbau, hingegen können selbst­lernende, in die Bausubstanz integrierte Faser­sensor­systeme unter anderem die Wärme­entwicklung beobachten und so vor Brandgefahr warnen. Auch Erschüt­te­rungen können detektiert werden, um so drohender Einsturz­gefahr vorzubeugen.

Die Entwicklung derartiger Sensorik ist Ziel des neuen Forschungs­bündnisses. QUANTIFISENS steht dabei für omni­funktionale, quanten­inspirierte Faser­sensor­systeme und beschreibt einen neuartigen, ganz­heit­lichen Ansatz zur Lösung von komplexen, sensorischen Problemen mit Hilfe von optischen Glasfasern, der relevanten Messtechnik sowie innovativer selbst­lernender Software. Das Bündnis will einen Wendepunkt in der evolutionären Entwicklung klassischer Sensoren einleiten und diese unter Verwendung von Quanten­technologien revolu­tio­nieren.

Insgesamt elf Unternehmen sowie zwei Forschungs­einrichtungen gehören dem regionalen Bündnis an. Die Kombination der mehrheitlich in der High-Tech-Optik-Region Jena in Thüringen ansässigen Partnern ergibt effiziente Verknüpfungen „Die zunehmenden Ansprüche an Genauigkeit und Driftstabilität von Sensor­systemen erfordern in naher Zukunft einen Technologie­sprung hin zur Quanten­sensorik“, erklärt dazu Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer-Instituts für angewandte Optik und Feinmechanik. „Hierbei wird QUANTIFISENS einen signi­fi­kanten Beitrag leisten und mit der Entwicklung einer systemisch-agilen Plattform aus faser­optischen Technologien, quanten­inspirierten Verfahren und neuer Software in der anvisierten Wert­schöpfungs­tiefe weltweit ein Allein­stellungs­merkmal für die Region sein.“

Fh.-IOF

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