10.12.2024

Ein architektonisches Denkmal für Einsteins Theorien

Das Albert Einstein Discovery Center soll das Vermächtnis Einsteins für die Allgemeinheit begreifbar und erlebbar machen.

Der Architekt Daniel Libeskind hat Ende November seinen Vorentwurf für das Albert Einstein Discovery Center in Ulm der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit seiner kühnen Silhouette, deren geschwungene Linien Einstein physikalische Theorien aufgreifen, und beeindruckenden Dimensionen, die den zur Verfügung stehenden Platz voll ausfüllen, zieht das Gebäude alle Blicke auf sich. Die Idee, dem berühmtesten Wissenschaftler ein architektonisches Denkmal in seiner Geburtsstadt zu setzen, geht mit der herausragenden Sehenswürdigkeit voll auf. Auch die Gäste der begleitenden Abendveranstaltung waren sich einig, dass ein so imposantes und gleichzeitig elegantes Bauwerk eine echte Bereicherung für die Stadt Ulm und eine angemessene Würdigung für deren weltbekannten Sohn und dessen Erkenntnisse sein wird.

Abb.: Der Vorentwurf für das Albert Einstein Discovery Center.
Abb.: Der Vorentwurf für das Albert Einstein Discovery Center.
Quelle: Studio Libeskind

Ein Ort, der junge Menschen dazu inspiriert, der nächste Einstein zu werden – so beschreibt Daniel Libeskind seine Vision für das geplante Albert Einstein Discovery Center in Ulm. Sein nun vorgestellter Entwurf für das Gebäude, in dem die Erkenntnisse des Physik-Genies zum Leben erweckt werden sollen, zeigt eindrucksvoll, wie sich wissenschaftliche Theorie und architektonische Praxis verbinden lassen. „Mein Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der so fantasievoll ist wie Einsteins Theorien. Ich möchte ein Bauwerk schaffen, das eng mit Einsteins Gedanken verbunden ist und das zum Entdecken anregt“, erklärt Libeskind seine Intention. Besonders die allgemeine Relativitätstheorie, sich den Raum als eine biegsame und elastische Struktur vorstellt, findet sich deshalb in der Gestaltung des Vorentwurfs wieder. Während sich die Besucher durch die Räumlichkeiten bewegen, werden sich so ständig neue, überraschenden Perspektiven entfalten, die die Interaktion von Raum und Zeit visuell vermitteln.

Ein weiteres Gestaltungsprinzip, das Libeskind direkt von Einstein ableitet, ist der Sattelpunkt: Ein Punkt, der in einer Richtung minimiert und in der anderen maximiert ist. Dieses Konzept lässt das Gebäude organisch von einem Ort aus wachsen und setzt es in Beziehung zu seiner Umgebung. „Der Entwurf hat uns alle sehr beeindruckt und wir freuen uns darauf, das Projekt jetzt gemeinsam mit Studio Libeskind und unseren Unterstützern umzusetzen“, so Nancy Hecker-Denschlag, Vorsitzende des Vereins Albert Einstein Discovery Center Ulm.

Auch hinsichtlich der Dimensionen hinterlässt der Entwurf Eindruck: Mit einer Grundfläche von 2500 Quadratmetern, einer Bruttogeschossfläche von 7800 Quadratmetern über fünf Stockwerke und einer maximalen Höhe von 50 Metern nutzt das Gebäude den zur Verfügung stehenden Raum voll aus. Dazu kommen Technikräume im Untergeschoss sowie eine Tiefgarage. Am Standort des ehemaligen Hauptsitzes der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm wird die Sehenswürdigkeit so schon in wenigen Jahren die Stadt bereichern. „Wir freuen uns, dass die Stadt Ulm einen so prominenten Ort an einer der Hauptzufahrten zur Innenstadt zur Verfügung stellt. Die zentrale Herausforderung besteht jetzt darin, das Gebäude mit seiner Piazza und einer nachhaltigen Landschaftsgestaltung in den Dialog mit dem öffentlichen Raum treten zu lassen“, so Libeskind.

In den kommenden Wochen und Monaten soll nun die Planung konkretisiert sowie eine Kostenschätzung erstellt werden. Mit der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH und der Stadt Ulm wird zudem ein möglicher Zeitplan für die Realisierung diskutiert. Gleichzeitig will der Verein mit Unterstützung von Daniel Libeskind und mithilfe des Vorentwurfs und des Modells die Suche nach großen Sponsoren in Ulm sowie national und international ausweiten und insbesondere in den USA vorantreiben.

Albert Einstein Discovery Center Ulm e.V. / RK

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